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Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning und FAGULON

Klimaschwankungen in der jüngeren Geschichte


Nachdem sich viele Klima-Aktivisten und Wissenschaftler lange Zeit gesträubt hatten, die drastischen Schwankungen des Klimas in der jüngeren Vergangenheit zu akzeptieren, hat man sich einen neuen Grund einfallen lassen, diese in den Modellen und Projektionen nicht zu berücksichtigen: Man behauptete, sie hätten sich nur lokal begrenzt in Teilen Europas abgespielt und seien deshalb bedeutungslos für globale Klimamodelle. Neuere Forschungen in allen Teilen der Welt haben aber gezeigt, dass dies nicht der Fall ist. In fast allen Weltregionen finden sich - mit einigen erklärbaren Ausnahmen - die gleichen Schwankungen, die man auch in Europa nachweisen konnte. Diese Warm- und Kaltphasen haben eine ganz grundsätzliche Bedeutung, denn sie entstanden ohne nennenswerte Einflüsse des Menschen. Damit ist also bewiesen, dass es durchaus Temperaturschwankungen im Bereich von +/- 3 Grad Celsius geben kann, ohne dass man CO2 hierfür verantwortlich machen könnte. Dessen atmosphärische Konzentration blieb nämlich konstant.


Zitat 1: „Die Erwärmung unserer Erde ist real, während der vergangenen 150 Jahre nahm die globale Durchschnittstemperatur um etwa 1,0 °C zu. Doch auch das vorindustrielle Temperaturniveau schwankte stark. Verfolgen wir die Klimageschichte zurück, so erfahren wir die stärkste Erwärmung seit der letzten großen Eiszeit im »Holozänen Thermischen Maximum« (HTM) vor etwa 8500-5500 Jahren. In dieser Zeit, auch »Atlantikum« genannt, wurde das moderne Wärmeniveau um bis zu 3 °C übertroffen. Diese besonders warme Phase endete etwa 3500 v. Chr.


In den folgenden Jahrtausenden kühlte sich das Klima langsam, aber stetig ab. Weltweit begannen die Gletscher wieder zu wachsen, weshalb diese Phase auch als »Neuvereisung“ bezeichnet wird. Dem Langzeittrend überlagert sind charakteristische Warm-Kalt-Zyklen im Jahrtausend-Takt. Während der Römischen Warmzeit (Roman Warm Period - RWP, 250 v. Chr.-400 n. Chr.) erreichten die Temperaturen in vielen Regionen der Erde das heutige Wärmeniveau oder überschritten es sogar. Auch die Mittelalterliche Wärmeperiode (MWP, 800-1300 n. Chr.) und die Kleine Eiszeit (1300-1850 n. Chr.) gehören zu diesen Zyklen.


Wärmere und kältere Zeiten wechselten sich seit der Eiszeit im Rhythmus von etwa 1000 Jahren ab. Das notorische Desinteresse des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) an diesem Thema, an dem aktuell eine Vielzahl von Klimawissenschaftlern aktiv forscht, macht ratlos. Wäre es nicht von großer Wichtigkeit, diesen langrhythmischen Herzschlag des Klimasystems gründlich zu untersuchen, um ihn in die Klimamodelle zu integrieren oder nach sorgfältiger Prüfung zu verwerfen? Der IPCC-Spezialbericht zum 1,5-Grad-Ziel von 2018 geht mittlerweile von 100% anthropogenem Anteil an der Erwärmung der letzten 150 Jahre aus. Es ist klar, dass die natürliche Millenniums-Klimazyklik die monokausale IPCC-Sichtweise in Frage stellen würde.“…


Zitat 2: „Die Klimaprognosen bis zum Jahr 2100 basieren auf theoretischen Klimasimulationen. Während die Erwärmung der letzten 150 Jahre von den Modellen in der Regel ohne größere Probleme dargestellt werden kann, können die Klimamodelle die aus geologischen Rekonstruktionen gut belegte MWP-Wärme nicht zufriedenstellend reproduzieren. Dies ist nicht verwunderlich, denn in den Simulationen geht der Einfluss natürlicher Klimafaktoren bereits vom Ansatz her gegen null. Auslöser von MWP und Kleiner Eiszeit können aber nur natürliche Faktoren gewesen sein, weil die Menschen vor der Industrialisierung keinen nennenswerten Einfluss auf das globale Klima ausübten. Vielleicht wird sich irgendwann einmal auch die Klimaforschung an die Sonne erinnern. Während der MWP war sie stark, während der Kleinen Eiszeit schwach und während der modernen Erwärmung wieder stark.


Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens vom Dezember 2015 wurde vereinbart, dass die Zunahme der globalen mittleren Temperatur auf deutlich unter 2 °C, verglichen mit dem »vorindustriellen Niveau«, begrenzt werden muss und dass man sich bemühen sollte, den Anstieg auf 1,5 oC zu begrenzen. Bei Betrachtung der letzten 2000 Jahre lag die mittlere vorindustrielle Temperatur etwa auf dem Niveau von 1940 bis 1970, also deutlich höher als im Basisjabr 1870 des IPCC.


Der Vergleich der derzeitigen Erwärmung mit dem Referenz-Niveau am Ende der Kleinen Eiszeit vor etwa 150 Jahren ist also wenig sinnvoll, weil diese Zeit eine der kältesten Epochen der letzten 10 000 Jahre repräsentiert. Klimapolitisch macht das erst recht wenig Sinn. Wollen wir wirklich zurück in eine Klimawelt, die von bitterer Kälte und Hunger gekennzeichnet war? Ist ein Niveau von 1950, das etwa 0,4 °C wärmer war als 1870 und eher dem Durchschnitt der letzten 2000 Jahre entspricht, nicht viel erstrebenswerter?“


Zitat aus: Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning, Unerwünschte Wahrheiten, Was Sie über den Klimawandel wissen sollten, Langen Müller Verlag München, 2020, Seite 14-16

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