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Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning und FAGULON

Klimasimulationen: Schweben auf heißer Luft?


Es gibt eine Reihe von erstaunlichen Tatsachen bezüglich der Klimamodelle, die in der Öffentlichkeit verschwiegen werden. Die Hockey-Stick-Kurve eines überambitionierten Jung-Wissenschaftlers ist zwar als falsch entlarvt worden. Im Bewusstsein vieler Klima-Aktivisten hat sie aber immer noch die Bedeutung eines Bibelzitates. Insgesamt kann man sich die Klimamodelle vorstellen wie ein großes Gebäude, welches auf korrodierten kleinen Holzpfählen in einem Sumpf erbaut wurde. Es fehlt die Einbeziehung vieler Faktoren (Sonne, Meereszyklen, Wolken, Brände, Vulkanausbrüche etc.) die zudem eine komplizierte Wechselwirkung eingehen. Weiterhin fehlt die eigentlich entscheidende Validierung, nämlich eine halbwegs zufriedenstellende Modellierung der vergangenen Klimaentwicklung. Dass sich die meisten Prognosen also auch als falsch herausgestellt haben, ist deshalb nicht verwunderlich. Besonders irreführend ist, dass der extremste und völlig unwahrscheinliche Fall als derjenige dargestellt wird, der unweigerlich eintreten wird, wenn wir weitermachen wie bisher. Also plärrt Greta: "I want you to panic!!"


Zitat: „Bjorn Stevens vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie redete im März 2019 Klartext. Obwohl die Rechenleistung der Computer auf das Vielmillionenfache gestiegen ist, sei die Vorhersage der globalen Erwärmung heute so unpräzise wie eh und je. »Es ist zutiefst frustrierend, kommentiert Stevens den fehlenden Fortschritt in der Prognoseforschung. Stevens gibt weiter zu bedenken: »Unsere Computer sagen nicht einmal mit Sicherheit voraus, ob die Gletscher in den Alpen zu- oder abnehmen werden.


Eine der großen Baustellen sind die Wolken, die eine enorme Bedeutung für das Klima besitzen. Verändert sich die niedrige Wolkendecke weltweit um 4%, so ändern sich die Temperaturen um 2 °C. Modelle können die Wolken aber immer noch nicht korrekt wiedergeben. Nicht einmal die europäischen Wintertemperaturen können zuverlässig angegeben werden. Statt einer Erwärmung, wie die Modelle berechnen, hat es dort eine Abkühlung um 0,37°C zwischen 1998 und 2012 ergeben, und zwar pro Jahrzehnt.


Viele Politiker und Umweltaktivisten glauben noch immer fälschlicherweise, in den Klimawissenschaften seien heute alle wichtigen Fragen geklärt. Richard Betts der Leiter der Abteilung Klimafolgen des UK Met Office, äußerte sich 2014 hierzu: »Die Klimaänderung könnte sehr bedeutend oder auch gering sein. Wir wissen es nicht. Die altmodischen Modelle zur Energiebilanz haben uns dahin gebracht, wo wir heute sind. Wir sind uns nicht sicher, ob es zu massiven Klimaänderungen kommen wird, können es aber auch nicht ausschließen« Der Vergleich der Modellergebnisse mit den globalen Temperaturdaten durch Satellitenmessungen zeigt das deutlich. In der Realität hat sich das Klima in den letzten 20 Jahren viel langsamer - etwa halb so stark -erwärmt, wie von den Modellen vorhergesagt. Sind schon die Modellergebnisse mit sehr großer Unsicherheit verbunden, so machen die Emissions-Szenarien, die der IPCC seinen Berichten zugrunde legt, die Prognosen noch extrem unwahrscheinlicher.


Der IPCC beschreibt seit 2014 vier Szenarien der zukünftigen Klimaentwicklung, die sich allein in dem Anstieg der CO2-Emissionen unterscheiden. Die geringste Temperaturentwicklung wird durch ein Szenario RCP 2.6 beschrieben. 2.6 bedeutet, dass die Erwärmungskraft des anthropogen ausgestoßenen CO, nur 2,6 Watt/m² erreicht, da rechtzeitig Minderungsmaßnahmen ergriffen werden. Damit ließe sich, so der IPCC, das 2-Grad-Ziel einhalten. Das andere Extrem wird beschrieben durch RCP 8.5. CO, steigt so dramatisch an, dass dadurch 8,5 Watt/m' im Jahr 2100 an Erwärmung erzeugt werden.


Dieses Szenario unterstellt, dass sich die CO2-Emissionen vervielfachen werden. Der Kohleverbrauch würde sich verfünf- bis versiebenfachen. Eine solche Emission ist schlichtweg irreal. Auf diesem Szenariopfad würden uns irgendwann in den2080er-Jahren Kohle, das Öl und das Gas ausgehen. Dieses Szenario wird in der Öffentlichkeit dann auch noch als Business as usual« bezeichnet. Doch für viele Politiker und Journalisten sowie für »Fridays for Future« ist das unplausible Worst-Case-Szenario der Bezugspunkt für die Ausrufung des Klimanotstands. Und keiner der Wissenschaftler des IPCC ruft »Halt«.


Wir können uns nicht am unwahrscheinlichsten, irrealen Extremszenario orientieren, denn die finanziellen Mittel der Gesellschaft sind begrenzt. Je unwahrscheinlicher ein Szenario, umso mehr Geld verschlingt dessen Vermeidung Geld, das für andere Bedrohungen der Menschheit bereitstehen müsste. Mittelfristige Klimaprognosen, die Vorhersagezeiträume von ein bis zehn Jahren umfassen und daher auch als „dekadische Klimavorhersagen« bezeichnet werden, sind erheblich belastbarer. Ein solches Forschungsprojekt zu mittelfristigen Klimaprognosen gibt es in Deutschland. Dieses MiKlip des deutschen Bundesforschungsministeriums deckt den realistischen Zeitraum von etwa zehn Jahren ab und kommt zu unspektakulären Ergebnissen.


Wahrscheinlich hat daher niemals eine öffentliche Rundfunkanstalt oder ein anderes Medium darüber berichtet. Für die globale Temperatur bis zum Jahre 2028 sagt dieses Projekt eine Erwärmungspause voraus. Interessanterweise hatte MiKlip noch zwei Jahre zuvor eine rapide Erwärmung von mehr als zwei Zehntel Grad pro Jahrzehnt für die kommenden Jahre prognostiziert. Auch amerikanische Wissenschaftler wie Judith Curry kommen zu einer für die Klimapolitik höchst bedeutsamen Voraussage, dass es nämlich aufgrund der kühlenden Auswirkungen schwacher solarer Zyklen und der negativen Phase der AMO sogar bis 2050 zu einer Erwärmungspause kommen kann.“


Zitat aus: Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning, Unerwünschte Wahrheiten, Was Sie über den Klimawandel wissen sollten, Langen Müller Verlag München, 2020, Seite 22-23

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